Willkommen im Jahr MMXVIII. Auch in diesem Jahr stehen wir Ihnen zur Seite, ganz gleich, ob Sie Fragen zur Typografie haben, LXXX, D oder MMMMMM Kopien im Offset wünschen. Das Team von DIE AUSDRUCKER berät Sie und wickelt Ihren Auftrag schnell ab.*
Sie verstehen nur Bahnhof? Ein Hoch auf die “Arabischen Ziffern”. Auch wenn wir bis heute von der vielfältigen Kultur des Römischen Reichs profitieren, das Römische Zahlensystem gehört nicht dazu.
Seit Beginn des 13. Jahrhunderts verwenden wir in Westeuropa Arabische Ziffern. Diese bestimmen seither die Typografie, unser Handeln und Denken. Aber: Aller Anfang war schwer.
Die Geschichte der Arabische Zahlen
Die Wiege der arabischen Zahlen liegt in Indien. Bereits im 3. Jahrhundert v.Chr. schufen Gelehrte ein Zahlensystem mit abstrakten, grafischen Zeichen für die Ziffern 1 bis 9. Uns erreichte das Zahlensystem auf Umwegen über die Araber, welche im 9. Jahrhundert Handelspartner der Inder waren und die Vorteile des Systems schnell erkannten. Über Handelskontakte mit Nordafrika und Spanien gelang das Zahlensystem schließlich ins christliche Abendland.
Teuflische Ziffern
Das damals noch neue Zahlensystem fand im christlichen Abendland nur wenige Anhänger. Der französische Mönch Gerbert d’Aurillac lernte es 970 im maurischen Spanien kennen, im Kalifat von Córdoba, “der Stadt der Bücher” und dem intellektuellen Mittelpunkt Europas. Der Geistliche war begeistert und protegierte das revolutionäre System.
Die Kirche war damals anderer Meinung. Die arabischen Zahlen wurden als “teuflische Zeichen der Araber” deklariert. Wer mit den Arabischen Zahlen arbeitete, musste sich anfangs verstecken. Ihre Anhänger tauschten sich im Geheimen aus. Die Zahlen wurden zu Geheimzeichen eines kleinen Kreises.
Heute kennen wir das Wort “Chiffre”, welches vom arabischen Wort “sifr” (dt: Ziffer) abgeleitet ist und das Verhältnis der Zahlen in dieser Zeit am besten beschreibt.
Der Durchbruch
Im Jahr 1202 war es so weit. Der Mathematiker Leonardo Fibonacci aus Pisa überzeugte mit seinem 459-Seiten langen Traktat “Liber Abaci” über die Arithmetik und Algebra der arabischen Rechenkunst die Gelehrten, Kauf- und Handelsleute von den Vorteilen der arabischen Zahlen für ihre Geschäfte. Zum ersten Mal war es möglich Schulden und Verluste aufzurechnen.
An ein Zurück ins römische Zahlensystem war fortan nicht mehr zu denken. Der eigentliche Durchbruch gelang mit der Erfindung der Typografie durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert. Für Aufsehen sorgte zum Beispiel die Publikation von Rechenbüchern, wie das 1524 erschienene von Adam Riese. Der Siegeszug der arabischen Zahlen hatte begonnen.
Arabische Zahlen in der Typografie
Ob Versalziffern (Ziffern mit Orientierung an der Mittel- und Oberlänge), Mediävalziffern (Ziffern mit Ober- und Unterlängen) oder Halbgeviertziffern – heute entscheidet die Typografie, für welche Darstellung wir uns im Design und Druck entscheiden.
Während Mediävalziffern in einem Fließtext für ein harmonisches Schriftbild sorgen, treten Versalziffern aus einem Text optisch hervor und sorgen für Unruhe.
Für Tabellen eignen sich besonders gut Halbgeviertziffern, da die Abstände zwischen den Ziffern immer gleich bleiben.
Mediävalziffern sind übrigens nicht in allen Schriftarten enthalten. Wer also an einem „Corporate Identity“ arbeitet, entscheidet sich besser für eine Schriftart, die neben Versalziffern auch Mediävalziffern sowie Ligaturen (Verschmelzung zweier oder mehrerer Buchstaben) und Kapitälchen (Kleinbuchstaben in der Form von Großbuchstaben) enthält. So vermeiden Sie spätere Probleme.
*Für alle, die unser Zahlenrätsel am Anfang des Beitrages nicht knacken konnten, hier kommt die Auflösung:
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