Druckveredelungen wie die Blindprägung (auch Blinddruck) sind nach wie vor stark gefragt. Ziel von diesen ist es, seine Drucken durch optische und haptische Effekte hochwertiger wirken zu lassen. Zu den beliebtesten gehören Lacke, Folienkaschierung, Stanzungen und Lasercuts, Heißfolienprägung und die Blindprägung.
Dreidimensional dank Blindprägung
Die Blindprägung und die Heißfolienprägung sind sich technisch sehr ähnlich und werden gern verwechselt. Der große Unterschied liegt in der Optik. Anders als bei der Heißfolienpärung wird beim Blinddrucken mittels Prägewerkzeug ein Logo, Muster oder eine Schrift ohne metallische Folien gedrückt. So bleibt das Papier sauber und vermischt sich nicht noch einmal mit anderen Materialien. Das kommt der Umwelt zugute.
Im Allgemeinen unterscheiden wir nach nach Hochprägen (erhaben, Motiv aus dem Papier heraus) und Tiefprägen (vertieft, Motiv in das Papier hinein). Formen und Schriften erhalten einen einzigartigen dreidimensionalen Look.
Für was ist die Handwerkskunst geeignet?
Visitenkarten
Urkunden
Einladungen
Buchcover
Broschüren
u.v.m.
Was muss ich bei einer Blindprägung beachten?
Damit ein tadelloses Ergebnis zustande kommt, ist das Material sehr wichtig. Am besten eignen sich hochvolumige Papiere mit Baumwollanteilen. Bei zu dünnen oder zu strukturierten Papieren verursacht das Blindprägen unsaubere Kanten oder Risse. Die Daten für eine Blindprägung sollten vektorbasiert sein. Sehr feine Details und Schriftgrößen unter 7 Punkt sind nicht möglich. Gern beraten wir Sie hierzu.
Die Effekte im Marketing
Während des Blindprägens werden Texte, Muster oder Logos mittels Prägewerkzeug in das Papier gedrückt. So entsteht ein dreidimensionales farbloses Bild. Lediglich das Spiel aus Licht und Schatten macht Logos, Symbole, Texte und Ähnliches sichtbar.
Natürlich ist das Blinddrucken haptisch zu spüren. Deswegen verbessert es die Wirkung ihrer Werbebotschaft deutlich. Ihr Slogan oder Ihr Logo ist ein Erlebnis, spürbar – wortwörtlich. Daran erinnert sich der Betrachter.
Sonderformen
Das mehrstufige Prägen eines Motives heißt Reliefprägung. Dabei entsteht ein bildhauerischer Effekt. Hierfür verwenden wir Blindhoch- und Tiefprägung gleichzeitig. Die Braille-Prägung ist die einstufig hochgeprägte Blindenschrift.
Bei der Heißfolienprägung wird zusätzlich eine metallische Farbfolie (Gold oder Silber) aufgebracht. Hier steht vor allem der optische Effekt im Mittelpunkt.
Eine andere Sonderform ist die Nassprägung. Hier wendet man den Blinddruck auf feuchtem Papier an.
Historisches
Früher war die Blindprägung ein fester Bestandteil in der Buchherstellung. Bücher hatten aufwendig gearbeitete Ledereinbände. Um dort Titel und Verzierungen aufzubringen, verwendeten Buchbinder gegerbtes Leder mit einer offenen Oberfläche.
Heute ist die Blindprägung eines der ältesten Techniken und wird für viele Druckprodukte vor allem zu Marketingzwecken eingesetzt. Sie ist eine absolut elegante Oberflächenveredelung.
Es existieren Bucheinbände aus der Spätantike, die eine Blindprägung aufweisen. Die Blindprägung gilt deswegen als die wohl älteste Form der Oberflächenverzierung.
Seit 700 n. Chr. war die Blindprägung auch in Europa eine beliebte Veredelung. Im 19. Jahrhundert erlebte das Kunsthandwerk eine Renessaince. Im Mittelalter führten den Blinddruck einzig die Buchbinder aus. Dazu benutzen sie eines der ältesten Werkzeuger der Zunft: Stempel und Stecheisen. Heute ist der Blinddruck beinahe ein reines Marketingwerkzeug. Die Kunstfertigkeit sehen die wenigsten dahinter. Aber kunstfertig ist so ein Blinddruck.