Viele Kunden fragen uns immer wieder: Wird Papier knapp. Keine Sorge. Auch wenn die Papierindustrie in der Krise steckt, Papier wird es immer geben, aber nicht mehr so frei verfügbar und günstig, wie wir das gewöhnt sind. Aber woran liegt das eigentlich? Warum steigen die Papierpreise ohne Unterlass und sind Papiere schwer zu bekommen?
Manche sagen, Corona läge hinter uns. Die Pandemie sei überwunden. Andere sagen, wir stecken noch mittendrin. Wer auch immer recht hat, Corona hält noch immer viele Unternehmen im Würgegriff. So auch die Papierhersteller. Letztes Jahr fuhren diese die Produktionen hoch, denn die Wirtschaft nahm endlich wieder Fahrt auf. Doch Lieferengpässe von Rohstoffen und steigende Frachtkosten weltweit bremsten die Fabriken aus.
Ein anderes Problem ist die Geschwindigkeit, mit der viele Hersteller auf die stetig steigende Nachfrage reagieren. Papier ist manchmal Mangelware, aber wird Papier knapp? Schon jetzt verändert sich auch die Vergabe von Druckaufträgen bzw. deren Umsetzung. Kurzfristige Produktionen sind nur bei Kleinauflagen unbedenklich.
Wird Papier knapp aufgrund der Globalisierung?
Die Globalisierung zeigt ihr hässliches Gesicht. Viele Unternehmen und Menschen hinterfragen das System. Doch was ist die Lösung? Dazu kann im Moment noch niemand etwas Konkretes beisteuern. Für Druckereien ist die Lage aber jetzt schwierig! Die beinahe täglichen Preiserhöhungen müssen Druckanbieter kommentarlos hinnehmen. Spielraum für Verhandlungen gibt es nicht. Und eine Verbesserung dieser Lage ist nicht in Sicht. Noch lange nicht. Denn nun nimmt seit März 2022 der Ukraine-Krieg auch seinen Einfluss auf die Papierpreise. Gas, Strom werden teurer. Niemanden kann den Preiserhöhungen Einhalt gebieten.
Die nachfrage ist größer als das Angebot
Viele Papierfabriken nutzten die ruhigen Phasen der Pandemie, um sich neue Geschäftsfelder wie den Verpackungsmarkt zu widmen. Dafür rüsteten sie Maschinen um. Dieser Prozess ist aber unumkehrbar. Andere Fabriken mussten schließen. Die dann wieder ansteigende Nachfrage so schnell wie vorher zu bedienen, ist eine Mammut-Aufgabe. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.
Große Papierlieferanten wie IGEPA, ANTALIS oder INAPA müssen die Kosten weitergeben. An Druckereien. Doch vielen kommt die Massivität der Preiserhöhungen spanisch vor. So geht es auch der europäischen Kommission. Sie führte im Oktober 2021 eine kartellrechtliche Prüfung bei Zellstoffherstellern durch. Dazu zählten auch große Player wie STORA ENSO oder UPM. Verstöße stehen im Raum. Denn erhöhen sich die Zellstoffpreise (Zellstoff wird zur Herstellung von Papier benötigt) steigen auch die Papierpreise. Sind hier wettbewerbswidrige Praktiken am Werk, die die Papierpreise künstlich in die Höhe treiben? Wird Papier knapp, weil listige Unternehmen nach mehr Profit gieren?
Alle Papierlieferanten haben ihren Kunden (Druckereien) bestehende Konditionen gekündigt. Druckereien müssen nun einen erheblichen Aufwand betreiben, gültige und faire Angebot zu machen. Die aktuelle Lage ist durchaus besorgniserregend, denn Papiermaschinen sind Monate im Voraus ausgebucht. Trotzdem ist es wichtig, dass wir alle die Ruhe bewahren. Druckereien, Kunden und nicht zuletzt die Lieferanten.
Was müssen Sie zukünftig beachten
Planen Sie längere Vorlaufzeiten ein Mittlerweile haben alle Papiersorten lange Lieferzeiten und sind nur in begrenzten Mengen vorrätig.
Klein statt großdenken Eine Ende der Preiserhöhungen ist nicht in Sicht. Seien Sie daher bei den Auflagen flexibel. Planen Sie eher kleinere Auflagen und diese öfter.
Das Spiel mit Papieren Sie sind ein bestimmtes Papier gewohnt? Seien Sie offen für Alternativen, die lieferbar sind. Wir beraten Sie gern.